AURO GRAPHICS

Kunst & Grafik

Die Kunst- und Grafik-Sektion widmet sich dem Ausdruck von Schönheit in der materiellen Welt, denn Schönheit ist die besondere göttliche Manifestation im Physischen, so wie es Wahrheit im Mentalen ist, Liebe im Herzen, Macht im Vitalen. Die supramentale Schönheit ist die höchste göttliche Schönheit, manifestiert in der Materie. Die Kunst will ein Enthüller und Lehrer dieser göttlichen Schönheit im Leben sein.

Die höchste Kunst


Höchstes Ziel des ästhetischen Wesens ist das Finden des Göttlichen durch die Schönheit. Die vollendete Kunst vermag durch inspirierte Anwendung sinnvoller und deutender Formen die Tore des Geistes zu öffnen. Um aber dieses hohe Ziel umfassend und ernsthaft zu erreichen, muss die Kunst zuerst Mensch, Natur und Leben um ihrer selbst willen, nach den ihnen eigenen Merkmalen der Wahrheit und Schönheit beschreiben. Denn hinter diesen äußeren Merkmalen liegt stets die Schönheit des Göttlichen in Leben, Mensch und Natur. Nur durch ihre rechte Gestaltung kann das von ihnen zunächst Verschleierte offenbar gemacht werden. Die Lehre, die Kunst müsse religiös sein oder aber sie dürfe überhaupt nicht bestehen, ist falsch, ebenso wie die Forderung, sie müsse der Ethik oder Zweckmäßigkeit, der wissenschaftlichen Wahrheit oder philosophischen Ideen dienen. Kunst mag diese Dinge als Elemente nutzen. Sie hat aber ihr eigenes Grundgesetz, svadharma. Indem sie diesen eigenen natürlichen Richtlinien folgt und nur dem eingeborenen Gesetz des eigenen Wesens gehorcht, wird sie sich zu höchster Spiritualität erheben.

– Sri Aurobindo


* * *


In einem gewissen Sinn ist Spiritualität die höchste Kunst, die Kunst des Lebens; denn sie zielt darauf ab, ein Leben der Schönheit von reiner Linie und fehlerlosem Rhythmus zu schaffen, erfüllt von Stärke, von Licht erleuchtet, mit Freude pulsierend.

– Sri Aurobindo

Each line is perfect and inevitable,

Each object faultlessly built for charm and use.

All is enamoured of its own delight.


Sri Aurobindo

Auro Calligrapy

Bei der Kalligrafie geht es darum, die Zeichen so zu formen, dass sie über die Bedeutung der geschriebenen Worte hinausgehen. Sie übermitteln zusätzlich Gefühle und erzeugen Assoziationen.


Kalligrafie ist die Manifestation unseres ästhetischen Sinns und eine Synthese aus Wahrnehmung, Wortverstehen und „sinnloser“ Schönheit.

Warum Kalligraphie


Sie schlägt eine Brücke zwischen kontemplativen Momenten der Betrachtung und tatsächlichem Handeln im Schreiben. Dabei erwächst Kraft auch aus der Wiederholung. Das vielfache Kopieren und erneute Kopieren lässt uns unsere Unsicherheiten, aber auch unsere Gewissheiten vergessen. Man entdeckt die Leichtigkeit der Hand und die Ruhe des Geistes. Wie eine Pianistin, die Fingerläufe übt, immer wieder, bis ihr Körper sich daran erinnert, nicht mehr ihr Verstand.

Der wahre Daseinszweck der Kunst


Wahre Kunst ist der Ausdruck von Schönheit in der materiellen Welt, und in einer vollkommen spirituell veränderten Welt, das heißt in einer, die die göttliche Realität vollständig zum Ausdruck bringt, muss Kunst als ein Enthüller und Lehrer dieser göttlichen Schönheit im Leben dienen. Das soll heißen, dass ein Künstler dazu fähig sein sollte, in Gemeinschaft mit dem Göttlichen zu treten und Inspirationen darüber zu empfangen, welche Form oder Formen benutzt werden sollten, um die göttliche Schönheit in der Materie auszudrücken. Und daher kann Kunst, wenn sie das tut, ein Mittel zur Verwirklichung von Schönheit und gleichzeitig ein Lehrer dafür sein, was Schönheit sein sollte. Das heißt Kunst sollte ein Element in der Erziehung des Geschmacks der Menschen von jung und alt und eben das Lehren wahrer Schönheit, das heißt der essenziellen Schönheit sein, denn sie drückt die göttliche Wahrheit aus. Dies ist der Daseinszweck der Kunst.

– Die Mutter

Kunst und Yoga


Es gibt nichts, was einen Yogi davon abhält, ein Künstler zu sein, oder einen Künstler, ein Yogi zu sein. Wenn du aber im Yoga bist, findet ein tiefgreifender Wandel im Wert der Dinge statt, in der Kunst wie in allem anderen. Du beginnst, die Kunst von einem ganz anderen Standpunkt aus zu betrachten. Sie ist für dich nicht mehr die eine höchste, ganz in Anspruch nehmende Angelegenheit, kein Selbstzweck mehr. Kunst ist ein Mittel, kein Ziel. Sie ist ein Ausdrucksmittel. Und der Künstler glaubt dann nicht mehr, dass sich die ganze Welt um das drehe, was er tut, oder dass sein Werk das Bedeutendste sei, das jemals geschaffen wurde. Seine Persönlichkeit zählt nicht länger. Er ist ein Vermittler, ein Kanal, seine Kunst ein Mittel, um seine Beziehungen zum Göttlichen auszudrücken. Er benutzt sie zu diesem Zweck, so wie er jedes andere Mittel hätte benutzen können, das Teil der Anlagen seiner Natur wäre.

– Die Mutter

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