Es bedarf zweier Voraussetzungen: (1) Bereit zu sein, eine ganz persönliche innere Entwicklung voranzutreiben, eine fortschreitende Vereinigung mit dem Göttlichen Wissen, der Göttlichen Macht, der Göttlichen Liebe und Göttlichen Vollkommenheit – die einzige Voraussetzung, um immer mit dem großen Strom des universalen Lebens im Einklang zu sein. (2) Von den Zielen und Idealen Sri Aurobindos inspiriert und bereit zu sein mitzuarbeiten – eine äußere Tätigkeit aufzunehmen, die man gemäß den eigenen Fähigkeiten und persönlichen Neigungen wählt, das heißt, seinen Platz zu finden, den Platz, den einzig man im gemeinsamen Konzert besetzen kann, und sich dafür ganz und gar zu geben, ohne dabei zu vergessen, dass man nur eine Note in der irdischen Symphonie spielt, wobei diese Note unverzichtbar ist für die Harmonie des Ganzen, und dass ihr Wert von ihrer Richtigkeit abhängt.

In der Sadhana oder spirituellen Disziplin dieses Yoga gibt es keine festgelegte mentale Lehre oder feste Übungsmethode. Aus diesem Grund gibt es keine systematischen Anweisungen im Yoga und keine obligatorischen Rituale, Meditationen oder Versammlungen. Jeder Sadhak bleibt frei, die Linie seines spirituellen Weges entsprechend seiner Natur zu bestimmen. Aber die allgemeinen Prinzipien des Yoga sind für alle gleich: Es muss ein Streben nach dem göttlichen Leben, eine Zurückweisung der Regungen der niederen Natur, eine Selbstöffnung für die göttliche Kraft und eine Hingabe des eigenen Wesens an das Göttliche geben. SRI AUROBINDO BHAVAN ist für diejenigen gedacht, die ihr Leben dem Göttlichen weihen wollen.

Immer daran denken, was die Mutter gesagt hat – „Erinnern und darbringen“ – sich der Mutter ständig erinnern und ihr alle Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Taten darbringen.

Sich immer wieder fragen: „Was kann ich für Sri Aurobindo tun?“

„Lasst uns arbeiten, wie wir beten, denn in der Tat ist die Arbeit das beste Gebet des Körpers an das Göttliche.“ – Die Mutter 

Die Arbeit ist nicht nur das beste Gebet des Körpers, sie eröffnet auch immense Möglichkeiten, die Gnade zu empfangen. Sri Aurobindos Aussage – „Die Mutter sagt nicht, dass es gut ist, alle Arbeiten aufzugeben und nur zu lesen und zu meditieren. Die Arbeit ist Teil des Yoga und gibt die beste Möglichkeit, die Gegenwart, das Licht und die Kraft ins Vital und seine Aktivität herabzurufen; sie erhöht auch das Feld und die Möglichkeit der Hingabe“ –, erklärt deutlich die Bedeutung der Arbeit.

Die Kraft von Mantra und Gebet für das spirituelle Wachstum zu nutzen, kann ein hilfreiches Mittel sein. Dies stabilisiert das Bewusstsein, hält es im Fokus und vertieft die Hingabe, die die Grundlage für Bhakti ist. Die Mutter hat viele Mantras für verschiedene Zwecke verwendet, die uns zur Verfügung stehen.

Ein Studium der Schriften von Sri Aurobindo und der Mutter ist im Integralen Yoga unerlässlich. Das Studium hilft, dem Bewusstsein von Sri Aurobindo und der Mutter näher zu kommen. Ein diszipliniertes Studium ist fast so gut wie Meditation, denn die Worte besitzen eine mantrische Kraft.

Mindestens eine halbe Stunde am Tag sollte man mit dem Göttlichen  verbringen, um das eigene Leben zu überprüfen und sich selbst darzubringen. Dies macht das innere Selbst bewusst und erzeugt ein Gefühl der Nähe zum Göttlichen. Selbstbeobachtung ist eine sehr effektive Technik im spirituellen Leben.

Im kollektiven Yoga wird die Disharmonie zwischen den Mitgliedern durch das trennende mentale Bewusstsein zwangsläufig auftauchen. Sri Aurobindo sagt, dass das erste Gesetz des materiellen Bewusstseins der Kampf ist. Man muss das verstehen und mit der Unterstützung der Mutter darüber hinausgehen.

Die Mutter sagt: „Was ich „auf dem Weg sein“ nenne, ist, in einem Bewusstseinszustand zu sein, worin nur die Einung mit dem Göttlichen von Bedeutung ist, und dass die einzig lohnende Sache, das einzige Ziel der Aspiration, darin besteht, diese Einung zu leben; alles andere hat all seine Bedeutung verloren und ist nicht der Suche wert; da gibt es nicht länger ein Objekt des Wunsches und keine Frage des Verzichtes mehr. Solange die Einung mit dem Göttlichen nicht die Sache ist, um derentwillen man lebt, ist man noch nicht auf dem Weg.“

Ja. Fördermitglied und aktives Mitglied.

Jene, für die es nicht möglich ist, aktiv bei uns mitzuarbeiten, aber das Ideal und die Ziele des SRI AUROBINDO BHAVAN BERCHTESGADENER LAND unterstützen möchten, können mit einem frei wählbaren monatlichen Beitrag Fördermitglied werden, wobei die Mitgliedschaft jederzeit, ohne Angaben von Gründen, schriftlich beendet werden kann. Schon ein regelmäßiger Monatsbeitrag von 1 € ist eine bedeutsame Kraft und eine große Hilfe.

Aktive Mitglieder verpflichten sich, eine Arbeit in einem der Berchtesgadener Departments aufzunehmen. Da wir an der Entwicklung eines Ashrams hier im Zentrum von Berchtesgaden arbeiten, sind wir natürlich in erster Linie daran interessiert, aktive Mitglieder hier im Berchtesgadener Land zu haben. Wir bieten aber auch die Möglichkeit, aktives Mitglied außerhalb  von Berchtesgaden zu werden, indem man innerhalb einer unserer Sektionen eine Arbeit von seinem Heimatort irgendwo in der Welt aus tätigt. Es wird kein Mitgliedsbeitrag erhoben und die Mitgliedschaft kann jederzeit, ohne Angaben von Gründen, schriftlich beendet werden. Selbstverständlich kann man auch ohne Mitgliedschaft bei uns aktiv sein.

Im Zentrum für Integralen Yoga gibt es keinen Unterricht. Es kommen nur jene, die einen Ruf empfangen haben für diesen speziellen Yogaweg, der weitaus schwieriger ist als die anderen Pfade. Sri Aurobindo Bhavan ist kein Ort für ein „spirituelles Training“, sondern ein Ort für das Hineinwachsen in ein göttliches Bewusstsein und in ein göttliches Leben. Jene, die hierher kommen, müssen sich bereits soweit entwickelt haben, dass sie all ihre vergangenen mentalen Ideen, festgefahrenen Lebensgewohnheiten oder Lebenstendenzen und selbst die Form ihres physischen Bewusstseins aufzugeben bereit sind und sich nur dem Licht einer größeren Wahrheit öffnen, die ihre gesamte Natur durch die Überantwortung an sie umwandeln wird. Dies ist äußerst schwierig, und die Erfahrung hat gezeigt, dass jene, die unvorbereitet sind, nach einer gewissen Zeit scheitern und nicht weitergehen können, weil sie nicht einwilligen können, sich von ihren vergangenen Selbsten zu befreien. Sie finden die Atmosphäre zu schwer zum Atmen und den Druck der Wahrheit zu fordernd.

Grundsätzlich sind jedoch keine Kurse, Workshops und Seminare in unserer Arbeit und Sadhana ausgeschlossen, insofern sie als Teil der spirituellen Entwicklung abgehalten werden.

Der Yoga besteht einzig und allein für die Entwicklung des göttlichen Bewusstseins im Menschen, und alles Übrige ist zweitrangig. Die Arbeit ist nur insofern bedeutsam, als dass sie ein Ausdruck des Göttlichen im Individuum ist, getan vom Göttlichen und nicht aus dem Ego heraus, nicht als eine Arbeit, die die eigene ist und zur eigenen Befriedigung getan wird. Die Sangha dieses Yoga besteht aus Menschen, die ihr niederes Bewusstsein und ihre niedere Natur aufgeben, um das höhere Bewusstsein und die göttliche Natur anzunehmen. Die Bildung einer Gemeinschaft um einer „besonderen Arbeit“ willen ist ganz und gar nicht das wahre Ideal. Nur indem alle in das Göttliche hineinwachsen, kann eine wahre Sangha geschaffen werden. Dies sollte man klar verstehen und fest verinnerlichen, bevor man hierher kommt.

Humanitäre Arbeit ist kein Teil vom SRI AUROBINDO BHAVAN. Öffentlichkeitsarbeit wird vermieden und es wird sich nur auf die spirituelle Arbeit beschränkt. Andernfalls würde man die Energie auf der gewöhnlichen Ebene zerstreuen, anstatt sie für den Aufbau eines persönlichen und kollektiven spirituellen Bewusstseins und Lebens zu konzentrieren.

Wie Sri Aurobindo gesagt hat, beginnt sein Yoga mit dem Individuum und breitet sich auf die Gemeinschaft aus. Tatsächlich ist es eine der Hauptaufgaben von SRI AUROBINDO BHAVAN, eine Gemeinschaft von offenen spirituellen Menschen mit einem gemeinsamen Ziel zusammenzubringen, denn was man als „Sangha“ gemeinsam erreichen kann, ist tausendmal mehr als das, was man individuell zu erreichen vermag.

Man muss danach streben, wo immer möglich, ein Bhavan – ein Sri Aurobindo Zentrum – zu gründen. Ein Anfang sollte gemacht werden, indem man einen Meditationsraum errichtet, in dem die Gegenwart der Mutter etabliert werden soll. Unsere Erfahrung ist, dass, wenn dies einmal geschehen ist, der Rest durch Ihre Gnade folgt. Sobald die regelmäßige Meditation und das Studium beginnen, wird der Rest mit der Zeit folgen.

Wenn es nicht möglich ist, Land oder ein Haus zu kaufen, kann man ein oder zwei Zimmer mieten und mit der Arbeit beginnen. Ein Zentrum in einer Privatwohnung ist keine ideale Lösung, da es eine Vermischung des Bewusstseins gibt.

"Es besteht kein grundsätzlicher Unterschied in der Ausrich­tung, was die Zukunft und den Dienst am Göttlichen betrifft. 

Aber von den Menschen des Ashrams wird angenommen, dass sie ihr Leben dem Yoga geweiht haben... 

Um dagegen in Auroville aufgenommen zu werden, genügt der einfache gute Wille, für den Fortschritt der Menschheit eine kollektive Erfahrung zu machen." – Die Mutter