Die Mutter über Sri Aurobindo

Es gibt eine aufsteigende Evolution in der Natur, die vom Stein zur Pflanze erfolgt, von der Pflanze zum Tier, vom Tier zum Menschen. Weil der Mensch einstweilen die letzte Sprosse an der Spitze der aufsteigenden Evolution ist, betrachtet er sich als das Endstadium in diesem Aufstieg und glaubt, dass es nichts auf Erden geben kann, was ihm überlegen ist. 


Darin irrt er sich. In seiner physischen Natur ist er noch fast ganz und gar ein Tier, ein denkendes und sprechendes Tier, aber doch ein Tier in seinen materiellen Gewohnheiten und Instinkten. Ohne Zweifel kann sich die Natur nicht mit einem so unvollkommenen Resultat zufrieden geben.


Sie bemüht sich, ein Wesen hervorzubringen, das für den Menschen sein wird, was der Mensch dem Tier ist, ein Wesen, das in seiner äußeren Form ein Mensch bleiben wird, und dessen Bewusstsein sich doch weit über das Mental und seine Unterwerfung unter die Unwissenheit erheben wird.


Sri Aurobindo kam auf die Erde, um die Menschen diese Wahrheit zu lehren. Er hat ihnen gesagt, dass der Mensch nur ein Übergangswesen sei, das in einem mentalen Bewusstsein lebt, aber mit der Möglichkeit, ein neues Bewusstsein zu erlangen, das Wahrheitsbewusstsein, und fähig, ein Leben zu leben, das vollkommen harmonisch, gut und schön, glücklich und voll bewusst ist.

Biographie

Sri Aurobindo wurde am 15. August 1872 in Kalkutta geboren. Im Alter von sieben Jahren wurde er für seine Ausbildung nach England geschickt. Dort studierte er an der St. Paul‘s School, London, und am King‘s College in Cambridge. Nach seiner Rückkehr nach Indien im Jahr 1893 arbeitete er die darauffolgenden dreizehn Jahre im Fürstenstaat Baroda im Dienste des Maharaja und als Professor am staatlichen College.


1906 schloss sich Sri Aurobindo offen der indischen Freiheitsbewegung an. Er gab sein Amt in Baroda auf und ging nach Kalkutta, wo er einer der Führer der indischen Nationalbewegung wurde. Als Redakteur der Zeitung „Bande Mataram“ setzte er sich mutig für die Idee der völligen Unabhängigkeit von Großbritannien ein. Dreimal wegen Aufruhr oder Verrat verhaftet, wurde er jedes Mal aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen.



Sri Aurobindo begann 1905 mit der Praxis des Yoga. Innerhalb weniger Jahre erreichte er mehrere grundlegende spirituelle Verwirklichungen. 1910 zog er sich aus der Politik zurück und ging nach Pondicherry in Französisch-Indien, um dort ausschließlich seiner spirituellen Arbeit nachzugehen. Während seiner vierzig Jahre dort entwickelte er einen neuen spirituellen Weg, den Integralen Yoga, dessen oberstes Ziel die Transformation des Lebens auf der Erde durch die Kraft des supramentalen Bewusstseins ist. Damit begann eine neue Phase in der Evolution der Menschheit. 1926 gründete er mit Hilfe der Mutter den Sri Aurobindo Ashram. Seine Lebensvision wird in zahlreichen Werken dargelegt, darunter „The Life Divine“, „The Synthesis of Yoga“ und „Savitri“. Seine Briefe über den Yoga geben dem Suchenden des „Göttlichen Lebens“ praktische Anleitung. Sri Aurobindo verließ seinen Körper am 5. Dezember 1950. Am 7. Dezember schrieb die Mutter: „Herr, heute Morgen hast du mir die Zusicherung gegeben, dass Du ganz hier bleiben und die Erdatmosphäre nicht verlassen wirst, bis die Erde transformiert ist.“

Sri Aurobindos Symbol

Das herabkommende Dreieck stellt Sat-Chit-Ananda dar.


Das aufsteigende Dreieck stellt die strebende Antwort der Materie dar in Form von Leben, Licht und Liebe.


Die Durchdringung beider – das zentrale Quadrat – ist die vollkommene Manifestation, die in ihrem Mittelpunkt den Avatar des Höchsten hat: den Lotus.



Das Wasser – innerhalb des Quadrats – stellt die Vielfalt, die Schöpfung dar.

Der rote Lotus steht für Sri Aurobindo, der weiße steht für mich. Allgemein ist der Lotus die Blume der göttlichen Weisheit, ungeachtet seiner Farbe. Rot jedoch bedeutet er den Avatar, das Göttliche inkarniert in der Materie, und weiß bedeutet er das auf der Erde manifestierte Göttliche Bewusstsein.

– Die Mutter

„Die Erhebung der Menschen zum Göttlichen ist letztendlich der einzige wirksame Weg, um der Menschheit zu helfen.“

Sri Aurobindo

„Menschliche Beziehungen, die Teil der gewöhnlichen vitalen Natur im menschlichen Leben sind, haben für das spirituelle Leben keinen Wert, vielmehr stören sie den Fortschritt.“

Sri Aurobindo

Share by: