AURO ACADEMY

FORSCHUNG & INNOVATION

1. Seminar

04. Mai 2024


„Die einzige Hoffnung für die Zukunft

liegt in einem Wandel des Bewusstseins“

Treffen im Sri Aurobindo Bhavan Berchtesgadener Land am 4.Mai 2024 in Berchtesgaden, Ludwig-Ganghofer-Str. 12.

 

Zu dem Treffen unter dem Motto „Die einzige Hoffnung für die Zukunft liegt in einem Wandel des Bewusstseins“ wurde überregional eingeladen. Der Einladung folgten am 4. Mai sieben Personen.

 

  • Wilfried Schuh stellte die Tagesordnung vor. 
  • Einstimmung auf das Thema mit Worten der Mutter:


  1. Die einzige Hoffnung für die Zukunft liegt in einem Wandel des menschlichen Bewusstseins, und der Wandel wird mit Bestimmtheit kommen. Aber es ist dem Menschen überlassen, zu entscheiden, ob er an diesem Wandel mitarbeiten will oder dieser ihm durch die Kraft der zusammenbrechenden Umstände auferlegt wird. Deshalb wache auf und wirke mit!
  2. Wie kann die Menschheit eins werden? Durch die Bewusstwerdung ihres Ursprungs.
  3. Was ist der Wandel des Bewusstseins? Ein Wandel des Bewusstseins entspricht einer neuen Geburt, der Geburt in eine höhere Sphäre der Existenz.
  4. Eine neue Welt, die auf Wahrheit gegründet ist und die alte Sklaverei der Falschheit zurückweist, will Geburt annehmen. In allen Ländern gibt es Menschen, die das wissen, ja dies fühlen. Ihnen rufen wir zu: „Wollt ihr mitarbeiten?“


  • Begrüßung und Kennenlernen der Teilnehmer.
  • Da die Teilnehmenden sich teilweise zuvor nicht persönlich kannten, wurde der Vorstellungsrunde viel Raum gegeben. Die Teilnehmenden berichteten von ihren Erfahrungen mit dem Werk Sri Aurobindos und der Mutter, sowie ihre individuelle Art der Verbundenheit mit Sri Aurobindo und der Mutter. Einige der Anwesenden konnten von teilweise langjährigen Aufenthalten im Sri Aurobindo Ashram in Pondicherry und anderen Orten berichten. Dadurch kam es zu einem sehr lebendigen Austausch, den alle als bereichernd empfanden. 
  • Wilfried Schuh präsentierte Texte aus Sri Aurobindos „The Life Divine“ (Das Göttliche Leben) über die Beziehung des Einzelnen zum Kollektiv, denn zwischen dem Kollektiv und dem Individuum besteht eine gegenseitige Abhängigkeit, der man sich nicht völlig entziehen kann, auch wenn man es versucht. Selbst wenn man versuchen würde, sich durch sein eigenes Yoga völlig aus dem Zustand des irdischen und menschlichen Bewusstseins zu befreien, wäre man zumindest im Unterbewusstsein an den Zustand des Ganzen gebunden, der auf uns eine Kontrolle ausübt und uns von den Höhen des Bewusstseins herunterzieht. Wir können versuchen, schneller voranzuschreiten, wir können versuchen, die ganze Last der Bindungen und Verantwortungen abzuschütteln, dennoch hängt die Verwirklichung von der Verwirklichung aller ab, vom Zustand des menschlichen Kollektivs auf der Erde – und die Mutter betont: auch für denjenigen, der an der Spitze steht und der Erste in der Vorwärtsentwicklung der Evolution ist. Deshalb vollzieht sich alles sehr langsam, so sehr, dass man manchmal Jahrhunderte warten muss, bis die Erde so weit ist, dass man das verwirklichen kann, was verwirklicht werden muss. Deshalb hat Sri Aurobindo gesagt, dass eine doppelte Bewegung notwendig ist: Neben dem Streben nach individuellem Fortschritt und individueller Verwirklichung muss das Bemühen stehen, das Ganze so zu erheben, dass es den notwendigen Fortschritt machen kann, der wiederum einen größeren Fortschritt für den Einzelnen mit sich bringt – einen Fortschritt der Masse, der es dem Einzelnen ermöglicht, einen Schritt weiter zu gehen.
  • Die folgenden Kernaussagen Sri Aurobindos waren:


  1. Das ganze spirituelle Leben ist seinem Prinzip nach ein Hineinwachsen in eine göttliche Lebensweise.
  2. Das innere Leben ist von höchster spiritueller Bedeutung, das äußere besitzt seinen Wert nur in dem Maße, wie es den inneren Zustand zum Ausdruck bringt. Der Mensch, der das Göttliche verwirklicht hat, lebt und bewegt sich im Göttlichen. Lebt der Mensch in der Verwirklichung des Göttlichen, lebt er innerlich ein göttliches Leben, dessen Widerschein auf die äußeren Handlungen seines Daseins fällt. Das ist die erste Wahrheit, doch vom Gesichtspunkt eines Integralen Yoga her gesehen, ist dies nur eine individuelle Befreiung und Vervollkommnung innerhalb einer unveränderten Umgebung im weltlichen Dasein. 
  3. In unserer Vorstellung von höchster Vollendung müssen wir eine Umwandlung in der Erd-Natur selbst ins Auge fassen, eine spirituelle Umwandlung von Leben und Handeln sowie das Hervortreten einer neu geordneten Gemeinschaft von Menschen und eines neuen Erden-Lebens.
  4. Bei unserem Hineinwachsen in ein göttliches Leben müssen wir zuerst nach dem Göttlichen in uns trachten. Es ist offensichtlich, dass nur dann eine göttliche Lebensweise nach außen hin möglich ist, wenn wir das Göttliche aus seinen mentalen, vitalen und physischen Verhüllungen und Verkleidungen heraus geoffenbart und in uns selbst entwickelt haben, wenn wir das Göttliche mit Geduld, wie es die Upanishad ausdrückt, aus unserem Körper herausgezogen haben, wenn wir in uns selbst ein inneres Leben des Göttlichen erbauen. Ist dieses innere Leben einmal erschaffen, muss es unser weiteres Anliegen sein, unser gesamtes äußeres Wesen, unser Denken, Fühlen, Handeln in der Welt in eine vollkommene Macht dieses inneren Lebens umzuwandeln.
  5. Eine vollendete menschliche Welt kann nicht von Menschen erschaffen werden oder aus Menschen zusammengesetzt sein, die selbst unvollkommen sind. Auch wenn alle unsere Handlungen bis ins Einzelne durch Erziehung, Gesetz oder ein soziales oder politisches System geregelt sind, kommt dabei nur eine schematische Regelung für mentale Wesen, ein modellartiges Machwerk für Leben, ein künstlich geschaffenes Verhaltensmuster heraus. Eine erzwungene Übereinstimmung dieser Art kann aber nicht den Menschen umwandeln, ihn nicht im Innern neu erschaffen, keine vollkommene Seele, keinen vollkommenen denkenden Menschen, kein vollkommenes oder zur Vollkommenheit heranwachsendes Wesen herausmeißeln oder modellieren. Denn Seele, Mental und Leben sind Mächte des Göttlichen Wesens und können wachsen, doch sie können nicht modelliert oder künstlich hergestellt werden. Ein äußerer Prozess oder eine äußere Gestaltung können zwar Seele, Mental und Leben helfen und sie zum Ausdruck bringen, sie können sie aber nicht erschaffen oder entwickeln. Gewiss kann man das Wachstum des Wesens unterstützen, doch nicht durch den Versuch, es künstlich herzustellen, sondern dadurch, dass man es anregt und beeinflusst oder ihm die eigenen Kräfte von Seele, Mental und Leben zur Verfügung stellt. Trotzdem muss es aus seinem Innern wachsen, von dort und nicht von außen her entscheiden, was aus diesen Kräften und Einflüssen gemacht werden soll. Das ist die erste Wahrheit, die wir im schöpferischen Eifer und Streben zu lernen haben, sonst ist all unser Bemühen von vornherein dazu verurteilt, sich in einem erfolglosen Kreislauf zu bewegen, und das Ergebnis, in dem es endet, ein spektakuläres Versagen.
  6. Das Einzige, das getan werden muss, ist dass wir wir selbst werden. Unser wahres Selbst ist aber das, was in unserem Innern ist, und über unser äußeres Selbst des Körpers, Lebens und Mentals hinauszukommen ist die Voraussetzung dafür, dass wir dieses höchste Wesen werden, das unser wahres und göttliches Wesen ist, damit wir als dieses geoffenbarte Selbst handeln. 
  7. Ein göttliches Leben muss zuerst und vor allem ein inneres Leben sein, denn da das Äußere der Ausdruck dessen sein muss, was im Innern ist, kann es im äußeren Dasein keine Göttlichkeit geben, wenn es keine Vergöttlichung des inneren Wesens gibt.
  8. Der Einzelne schuldet seine höchste Loyalität weder dem Staat, der ein Mechanismus ist, noch der Gemeinschaft, die nur ein Teil des Lebens, nicht aber das Ganze des Lebens ist: Seine Treue muss der Wahrheit gehören, dem Selbst, dem Geist, dem Göttlichen, das in ihm und in allen gegenwärtig ist. Das wahre Ziel seines Daseins muss für ihn sein, sich nicht der Masse zu unterwerfen, sich nicht in ihr zu verlieren, sondern jene Wahrheit seines Wesens in sich selbst zu finden und zum Ausdruck zu bringen und der Gemeinschaft und der Menschheit bei ihrem Suchen nach ihrer Wahrheit und nach der Fülle des Wesens zu helfen.


Abschluss

  • Austausch über die praktische Konsequenz des Gehörten für einen kollektiven Yoga.
  • Informationen über die Möglichkeit, Vereinsmitglied des SRI AUROBINDO BHAVAN BERCHTESGADENER LAND zu werden.
  • Eine WhatsApp-Gruppe wurde gebildet.
  • Für weitere Treffen dieser Art war man offen und bereit.

Ein Wandel des Bewusstseins entspricht einer neuen Geburt, der Geburt in eine höhere Sphäre der Existenz.“ – Die Mutter

Kollektiver Yoga

Was ist Mutters Arbeit?

„Der Jugend gehört diese Zukunft. Es ist eine junge und neue Welt, die sich jetzt entwickelt, und es ist die Jugend, die sie schaffen muss. Aber es ist auch eine Welt der Wahrheit, des Mutes, der Gerechtigkeit, des edlen Strebens und der geradlinigen Erfüllung, die wir schaffen wollen. In der Zukunft dieser Bewegung ist kein Platz für den Feigling, für den Egoisten, für den Schwätzer, der zuerst vorprescht und dann seine Mitmenschen im Stich lässt. Eine tapfere, offene, aufrichtige, mutige und strebsame Jugend ist das einzige Fundament, auf dem die ... Zukunft aufgebaut werden kann.“

Sri Aurobindo

„Eine neue Welt, die auf Wahrheit gegründet ist und die alte Sklaverei der Falschheit zurückweist, will Geburt annehmen.


In allen Ländern gibt es Menschen, die das wissen, ja dies fühlen.

Ihnen rufen wir zu: „Wollt ihr mitarbeiten?“

Die Mutter

The Spirit shall look out through Matter’s gaze

And Matter shall reveal the Spirit’s face.


Sri Aurobindo
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